#58 In Treibjagd geraten
- rchresta
- 25. Mai
- 1 Min. Lesezeit

Wir erstellten uns für heute eine eigene Route bis zu unserem Etappenziel. Wir wollten zunächst 4.5 Kilometer der Strasse folgen, dann auf einem Bergpfad auf den Kamm hochsteigen und dort wieder auf den Sentiero Italia treffen.

Wir nahmen es heute gemütlich und verliessen unseren Unterkunft gegen 09:30 Uhr.

Wie geplant, folgten wir der Nebenstrasse. Es herrschte praktisch kein Verkehr.

Der Himmel war wolkenlos und wir hatten Sicht auf die Berge, welche wir gestern überquerten.

Von der Strasse führte uns ein Landwirtschaftsweg auf den Grat. Was wir nicht wussten und auch nicht wissen konnten: Wir befanden uns auf Treibjagdgebiet. Heute hatten es die Jäger auf Wildschweine abgesehen.

Wir erreichten den Grat und folgten dem Sentiero Italia auf einem wunderschönen Wanderweg.
Plötzlich wurden wir von einem aufgeregten Jäger zur Rede gestellt. Das Gebiet sei wegen der Wildschweinjagd gesperrt. Wieso wir hier seien. Es sei sehr gefährlich. Wir sollten möglichst viel Lärm machen und das Gebiet schleunigst verlassen.

Uns war mulmig zu Mute und wir zogen lärmend und singend weiter. Rund 2 Kilometer später sahen wir das Warnschild. Wir hatten die Warnung nicht gesehen, da wir über einen Nebenpfad aufstiegen.

Der weitere Verlauf der Wanderung war entspannter, auch wenn wir immer meinten, Schüsse zu hören.
Wir stiegen auf einem herrlichen Waldpfad ins Tal ab und

erreichten San Severino Lucano. Im Dorf war einiges los, da heute Erstkommunions-Sonntag war.

Das folgende Wegstück war schwierig. So wechselten wir auf einen Forstweg und erreichten unsere Unterkunft in Bosco Magnano um 14.30 Uhr.

Morgen geht es über 22 Kilometer und 900 Höhenmeter nach Latronico.
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